Schmerzen bei Bandscheibenvorfällen, Wirbelgelenksschmerzen und Schmerzen des Kreuzdarmbeingelenks (ISG=Ileosakralgelenk) können in vielen Fällen durch punktgenaue Applikation von lokalem Betäubungsmittel und Cortison erheblich gelindert werden, so dass Operationen nicht erforderlich werden. Eine große Zahl von Schmerzen bei Bandscheibenvorfällen bessern sich in den ersten Wochen durch konservative Behandlung. Nur bei extrem heftigen Schmerzen, begleitenden Lähmungserscheinungen oder bei fehlender Besserung sind schnelle Operationen notwendig. Operationen sind aber auch erforderlich, wenn sich die Schmerzen durch die PRT-Behandlung nicht anhaltend bessern.
Bei Bandscheibenvorfällen kommt es zu Einrissen im Knorpel der Bandscheibe und gleichzeitig zu Einrisses des äußeren Faserringes. Dadurch gelangt Bandscheibenmaterial in den Wirbelkanal und drückt dort auf Nervenwurzeln. Gleichzeitig werden Stoffe freigesetzt, die eine Entzündungsreaktion in Gang setzen. Diese lösen die bekannten heftigen Schmerzen aus.
Die Computertomographie ist ein schnelles und präzises Hilfsmittel für die Steuerung der Injektionen direkt in die Nähe des Bandscheibenvorfalls oder in die Gelenknähe, so dass die entzündungshemmenden Stoffe dort ihre maximale Wirkung entfalten können. Bei Injektionen an der Hals- oder Brustwirbelsäule ist die Computertomographie das sicherste Verfahren, um den Zielort zu erreichen. Das Verfahren wird periradikuläre Therapie oder abgekürzt PRT genannt.
Meist setzt die Wirkung nach 1 bis 2 Tagen ein und wird mit jeder PRT besser, bis sie nach der 4. PRT ganz verschwunden sind. Wenn dies nicht der Fall ist, oder die Schmerzen immer wieder kommen, kann eine Operationsindikation geprüft werden.
Schmerzen der Wirbelgelenke oder des Kreuzdarmbeingelenks (Ileosakralgelenks=ISG) sind meist chronische Schmerzen. Wenn sie sich durch Sport, Physiotherapie und Einnahme von Schmerzmedikamenten nicht bessern, sind auch hier punktgenaue Injektionen hilfreich (Facetteninfiltrationen bzw. ISG-Infiltrationen).
Für Injektionen an der Computertomographie gilt, dass die Blutgerinnung normal sein muss. Gleichzeitige schwere Erkrankungen, Fieber oder frische Impfungen sind Kontraindikationen für den Eingriff. Die Behandlung dauert etwa 10 Minuten. Danach bleiben Sie bitte noch 30 Minuten im Wartezimmer, bevor Sie die Praxis verlassen, um mögliche Komplikationen frühzeitig erkennen zu können. Sie können nach dieser Wartezeit in der Regel auf eigene Verantwortung wieder selbst Auto fahren.